Summary translation
Bishop Bernard Fellay, the head of the Society of Pius X (SSPX), has threatened to expel Bishop Richard Williamson after it emerged that Williamson retained a lawyer for his upcoming appeal trial who is closely connected to neo-Nazi groups in Germany. ‘Der Spiegel’ reported over the weekend that Williamson’s new attorney had been the last ‘führer’ of the Wiking Youth, which was banned in 1994, and was today a member of the NPD. “Bishop Fellay has expressly ordered Bishop Williamson to change this decision and not to be influenced by political arguments that have nothing to do with his job as a Catholic bishop in the services of the Pius Brotherhood,” a press release says, adding: “Should he not obey this order, he will face exclusion from the SSPX.”
Piusbrüder drohen Holocaust-Leugner Williamson mit Ausschluss
Katholische Nachrichtenagentur, Germany
21 November 2010
Menzingen (KNA) Die traditionalistische Priesterbruderschaft St. Pius X. hat dem Bischof und Holocaust-Leugner Richard Williamson mit dem Ausschluss gedroht. Der Generalobere, Bischof Bernard Fellay, erklärte am Wochenende im schweizerischen Menzingen, Williamson habe sich offenbar laut einem Medienbericht entschieden, sich von einem Anwalt verteidigen zu lassen, der offen Verbindungen zur neo-nazistischen Bewegung in Deutschland und ähnlichen Gruppierungen unterhalte. Der «Spiegel» berichtete am Wochenende vorab, der von Williamson neu engagierte Anwalt sei letzter 'Bundesführer' der 1994 verbotenen Wiking-Jugend gewesen und sei heute NPD-Mitglied.
«Bischof Fellay hat Bischof Williamson ausdrücklich befohlen, diese Entscheidung zurückzunehmen und sich nicht durch politische Thesen instrumentalisieren zu lassen, die absolut nichts mit seiner Aufgabe als katholischer Bischof im Dienst der Bruderschaft St. Pius X. zu tun haben», heißt es in einer Presseerklärung. «Sollte er diesem Befehl nicht gehorchen, muss er mit dem Ausschluss aus der Priesterbruderschaft St. Pius X. rechnen.»
Williamson hatte in einem Interview den Massenmord an den Juden bestritten. Der britische Bischof wurde deshalb im April vom Amtsgericht Regensburg wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe von 10.000 Euro verurteilt. Sein Verteidiger hatte einen Freispruch gefordert, die Staatsanwaltschaft eine höhere Geldstrafe. Gegen das Urteil legten beide Seiten Berufung ein; der Prozess sollte am 29. November fortgesetzt werden. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass sich Williamson und sein bisheriger Anwalt getrennt haben.
Die Priesterbruderschaft St. Pius X. wurde 1969 vom französischen Erzbischof Marcel Lefebvre gegründet. Die Gemeinschaft lehnt wichtige Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) ab, insbesondere die erneuerte Liturgie, die Religionsfreiheit und die Ökumene. Nach einer unerlaubten Bischofsweihe 1988 wurden fünf Bischofe der Priesterbruderschaft, darunter auch Williamson, exkommuniziert. 2009 hob der Papst diese Exkommunikation als Versöhnungsgeste wieder auf. Seit Ende 2009 gab es im Vatikan mehrere Gesprächsrunden mit Vertretern der Bruderschaft über strittige Lehrfragen und eine Rückkehr in die katholische Kirche.